Audiodesign

Taste. I think the most important thing the sound editor can have is to be able to connect the sound with the picture and be very selective – taste.
(Norval Crutcher) *

Die Entwicklung eines guten und stilsicheren Geschmacks in Gestaltung, Einsatz und Bewertung von Klängen und Musik, ist, neben der Vermittlung eines fundierten technischen Wissens, das Hauptanliegen bei der Ausbildung „Audiodesign“ am Elektronischen Studio Basel.
Die erlernten Qualifikationen bilden die Grundlage für verschiedenste Arbeitsbereiche, bei denen der künstlerische und gestalterische Umgang mit elektronischen Medien gefordert ist.

Der Studienbereich Audiodesign gliedert sich in ein Bachelor- und ein Masterstudium und ist Teil des Ausbilungsprogramms der Hochschule für Musik Basel – bildet also junge Menschen aus, die professionelle Musiker werden wollen. Die Grundfächer (Gehörbildung, Musiktheorie, Tonsatz etc.) sind dabei für alle Studierenden gleich und orientieren sich an den hohen Ansprüchen einer klassischen Musiklehre. Der Studiengang besteht seit Mitte der 90er Jahre, ist somit einer der ältesten auf diesem Gebiet, nimmt jedoch durch seine spezielle Einbettung in ein klassisches Musikstudium und seine breitgestreuten Inhalte immer noch eine Sonderrolle ein.

Anstelle eines Hauptinstruments wie Klavier oder Geige etc. steht im Fachbereich Audiodesign die Elektronische Musik mit all ihren verschiedenen Instrumenten, Stil- und Spielarten im Fokus. Ästhetisch orientierten sich die Inhalte an der sog. Kunstmusik –  Stilrichtungen aus der Pop-Kultur werden dabei nicht ausser Acht gelassen, jedoch permanent in Form und Inhalt hinterfragt.

Das Unterrichtsangebot im Elektronischen Studio ist breit gefächert und geht von den klassischen tontechnischen Fächern wie Aufnahme-, Misch- und Beschallungstechnik, über Kurse in Digital Signal Processing, Klangsynthese und Audio-Programmierung, Sensor- und Mikrocontrollertechnik, bis zu Seminaren in Psychoakustik und Geschichte der Elektronischen Musik.
Die Studierenden lernen in Gruppen- und Einzelunterricht verschiedene Techniken und Ästhetiken der Elektroakustischen Musik kennen, komponieren selber Musik, realisieren Werke der Live-Elektronik, entwerfen Klanginstallationen, schreiben ihre eigene Musiksoftware, improvisieren in verschiedenen Ensembles und Besetzungen und gestalten die Tonspur zu Filmen, Theater und Hörspielen.

* LoBrutto, Vincent: Sound-on-film, Interviews with Creators of Film Sound, Praeger Publishers 1994

Ausbildungsziele

Die Ausbildung erfolgt in grösstmöglicher Praxisnähe und in enger Zusammenarbeit mit der Produktions- und Forschungstätigkeit des Studios. Die Studierenden nehmen so früh wie möglich an den Tätigkeiten des Studios Teil und sind auch angehalten eigene Projekte zu initiieren und durchzuführen. Ein Absolvent des Diplomstudiengangs Audiodesign soll folgende Tätigkeiten, hohen qualitativen Ansprüchen genügend, ausüben können:

  • Realisation von Elektroakustischer Musik sowie speziell Live-Elektronischer Musik
  • Interpretation Elektronischer Musik und speziell Live-Elektronischer Musik in öffentlichen Konzerten, Performances, Installationen etc.
  • Realisation und Gestaltung der Tonspur eines Films oder Videos (inkl. Musik, Geräusche, Sprache)
  • Realisation und Entwurf und Gestaltung von Klanginstallationen, elektronischen Spielinterfaces und interaktiven Environments
  • Aufnahme und Produktion von Musik aus dem U- und E-Bereich in einem professionellen Aufnahme-Studio
  • Entwurf und Mitarbeit bei der Entwicklung von musikspezifischer Software zur Klang-Erzeugung, -Transformation oder -Analyse
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Bachelor of Arts (BA)

Inhalte

Das Audiodesign-Studium gestaltet sich im Regelfall als acht- bis zehn-semestriges Studium, das sich in ein vier- bis sechs-semestriges Bachelor-Studium und in ein vier-semestriges Master-Studium aufteilt. Die Nebenfächer entsprechen denen des Bachelor of Arts für Instrumentalisten und beinhalten Tonsatz, Gehörbildung, Analyse, Klavierspiel, Chor u.a. Der Hauptfachunterricht besteht aus einer Einzellektion zu individuellen Projekten, sowie aus Vorlesungen, Seminaren, Workshops und praktischen Übungen zu folgenden Hauptthemen:

  • Aufnahme- und Beschallungstechnik
  • Studio- und Mischtechnik
  • Spezifische Gehörbildung
  • DSP und Synthese
  • Sound-Design, Vertonung und Psychoakustik
  • Sensor- und Mikrocontroller-Technik, Programmierung
  • Medienkunde und Analyse Elektronischer Musik

Der BA wird mit dem sog. Bachelor-Projekt abgeschlossen.

Aufnahmebedingungen BA

Bei der Anmeldung füllt der Kandidat/die Kandidatin einen detaillierten Fragebogen aus, der zur Ermittlung der bisher gemachten Erfahrungen und Kenntnisse in der Elektronischen Musik dient. Des weiteren sollen mit der Anmeldung bereits gemachte Arbeiten, in Form von Texten und/oder Ton- und Videodokumenten (Audio-CD, CD-ROM, DVD oder VHS), und ein Audiogramm (Ohrenarzt oder Hörgerätegeschäft), nicht älter als sechs Monate, eingereicht werden.
Ausserdem bereitet der Kandidat/die Kandidatin für die Prüfung den Vortrag eines live-elektronischen Werkes (eigene Komposition, Werk aus der Literatur der Live-Elektronik oder eine Improvisation) vor (Dauer 5 bis 10 Minuten). Aufgrund des ausgefüllten Fragebogens und der eingereichten Arbeiten kann der Hauptfachlehrer dem Kandidaten/der Kandidatin bei Nichteignung von der Teilnahme an der Aufnahmeprüfung abraten.

1. Gehörtest und Instrumentalvorspiel (Dauer ca. 20 Min.)

  • Gehörtest: Als Vergleich für den Schwierigkeitsgrad können Beispiele einer früheren Aufnahmeprüfung hier heruntergeladen werden.
  • Instrumentalvorspiel (Klavier): Spielen eines vorbereiteten klassisches Stückes nach freier Wahl in einem persönlich angemessenen Schwierigkeitsgrad (einschliesslich Kadenzenspiel)

Bei entsprechender musikalischer Vorbildung (Abgeschlossene Gehörbildung/ Pflichtfachinstrument an einem Konservatorium/Musikhochschule) entfallen der Gehörtest und das Instrumental-Vorspiel. Die Entscheidung trifft die Hochschulleitung auf Grund des ausgefüllten Anmeldeformulars.

2. Hauptfach-Aufnahmeprüfung

Die Hauptfach-Aufnahmeprüfung besteht in einer Aufbau- und Vorbereitungszeit von je 1 Stunde Dauer und in einer Präsentation von 30 Minuten Dauer.

  1. Aufbau: Aufgrund des ausgefüllten Fragebogens und nach Absprache mit dem Hauptfachlehrer, soll der Kandidat/die Kandidatin am Prüfungstag im Elektronischen Studio sein/ihr für die Prüfung benötigtes Hardware-Setup innerhalb max. 1 Stunde aufbauen. 
  2. Vorbereitung: Während der Vorbereitungszeit (1h) löst der Kandidat/die Kandidatin dort eine ihm/ihr gestellte Aufgabe, aus den Bereichen Sound-Design, Realisation oder Vertonung. 
  3. Die mündliche Prüfung besteht aus: 

    Vorführung der gelösten Aufgabe,
    Vorspiel der vorbereiteten musikalischen Präsentation (Komposition, Improvisation etc.)
    sowie einem Eignungsgespräch mit der Jury und dem Hauptfachlehrer

Die Ergebnisse werden schriftlich bekannt gegeben. Englischkenntnisse sind erwünscht.

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Master of Arts (MA)

Inhalte

Nach erfolgreichem Abschluss des BA in Audiodesign (oder einer bestandenen MA Aufnahmeprüfung) entscheidet sich der Kandidat im MA in Absprache mit dem Hauptfachlehrer für ein Schwerpunktthema. Der Studierende erweitert seine Kenntnisse und sein Repertoire im gewählten Spezialgebiet selbständig und mit Unterstützung durch den Hauptfachlehrer. Es stehen folgende Schwerpunkte zur Auswahl:

  • Realisation und Interpretation von Elektroakustischer Musik (Akusmatische und Live-Elektronische Musik, interaktive Klanginstallationen) im Rahmen von öffentlichen Konzerten und Performances
  • Realisation und Produktion von U- und E-Musik auf Ton- und /oder Bildträgern, sowie von Filmton und Bühnenmusik
  • Entwicklung von Hard- und Software: Entwurf und Realisation von musikspezifischer Hard- und Software

Der Hauptfachunterricht besteht aus einer Einzellektion pro Woche.

Aufnahmebedingungen MA

Voraussetzungen:

  • Gute Kenntnisse in Aufnahme-, Misch- und Beschallungstechnik
  • Problemloser Umgang mit diverser Editing-Software (ProTools, Logic oder Nuendo etc.)
  • Grundlegende Kenntnisse einer Audio- Programmierumgebung (Pd, MaxMSP, Supercollider oder Csound)

Bei der Anmeldung füllt der Kandidat/die Kandidatin einen detaillierten Fragebogen aus, der zur Ermittlung der bisher gemachten Erfahrungen und Kenntnisse in der Elektronischen Musik dient. Des weiteren sollen mit der Anmeldung bereits gemachte Arbeiten, in Form von Texten und/oder Ton- und Videodokumenten (Audio-CD, CD-ROM, DVD oder VHS), und ein Audiogramm (Ohrenarzt oder Hörgerätegeschäft), nicht älter als sechs Monate, eingereicht werden.
Ebenfalls schriftlich einzureichen sind detaillierte Beschriebe zweier Projektvorhaben, die der Kandidat /die Kandidatin während des Masterstudiums realisieren möchte.
Ausserdem bereitet der Kandidat/die Kandidatin für die Prüfung den Vortrag eines live-elektronischen Werkes (eigene Komposition, Werk aus der Literatur der Live-Elektronik oder eine Improvisation) vor, sowie eine Präsentation einer seiner/ihrer Arbeiten aus einem der Gebiete Soft-/Hardware- Entwicklung, Vertonung oder Interpretation/Analyse.

Aufgrund des ausgefüllten Fragebogens und der eingereichten Arbeiten kann der Hauptfachlehrer dem Kandidaten/der Kandidatin bei Nichteignung von der Teilnahme an der Aufnahmeprüfung abraten.

Studierende, die den BA in Audiodesign an der Hochschule für Musik Basel absolviert haben, brauchen keine Eignungsprüfung für den Eintritt ins Master-Studium abzulegen.

1. Gehörtest und Instrumentalvorspiel (Dauer ca. 20 Min.)

  • Gehörtest: Als Vergleich für den Schwierigkeitsgrad können Beispiele einer früheren Aufnahmeprüfung hier heruntergeladen werden.
  • Instrumentalvorspiel (Klavier): Spielen eines vorbereiteten klassisches Stückes nach freier Wahl in einem persönlich angemessenen Schwierigkeitsgrad (einschliesslich Kadenzenspiel)

Bei entsprechender musikalischer Vorbildung (Abgeschlossene Gehörbildung/ Pflichtfachinstrument an einem Konservatorium/Musikhochschule) entfallen der Gehörtest und das Instrumental-Vorspiel. Die Entscheidung trifft die Hochschulleitung auf Grund des ausgefüllten Anmeldeformulars.

2. Hauptfach-Aufnahmeprüfung

Die Hauptfach-Aufnahmeprüfung besteht in einer Aufbau- und Vorbereitungszeit von je 1 Stunde Dauer und in einer Präsentation von ca. 45 Minuten Dauer.

  1. Aufbau: Aufgrund des ausgefüllten Fragebogens und nach Absprache mit dem Hauptfachlehrer, soll der Kandidat/die Kandidatin am Prüfungstag im Elektronischen Studio sein/ihr für die Prüfung benötigtes Hardware-Setup innerhalb max. 1 Stunde aufbauen. 
  2. Vorbereitung: Während der Vorbereitungszeit (1h) löst der Kandidat/die Kandidatin dort eine ihm/ihr gestellte Aufgabe. Diese Aufgabe wird vom Hauptfachlehrer aufgrund des vom Prüfling zur Anmeldung ausgefüllten Fragebogens zusammengestellt und setzt sich aus den Bereichen Aufnahme- und Mischtechnik, Sound-Design/Vertonung und Realisation/Interpretation zusammen. 
  3. Die mündliche Prüfung besteht aus: 

    Vorführung und Diskussion der Ergebnisse der bearbeiteten Aufgabe,
    Vorspiel des vorbereiteten musikalischen Beitrags (ca. 10 min.),
    Präsentation des vorbereiteten technischen oder künstlerischen Projekts (nicht länger als 10 min.)
    sowie einem Eignungsgespräch mit der Jury und dem Hauptfachlehrer.

Die Ergebnisse werden schriftlich bekannt gegeben.
Englischkenntnisse sind erforderlich.

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Weitere Informationen

Workshops/Konzerte

Das Elektronische Studio ist Veranstalter zahlreicher Konzerte pro Jahr. Hierunter fallen die hausinternen Konzerte und Kollaborationen mit anderen Studiengängen der Musik-Akademie Basel, als auch die eigene Konzertreihe des Studios, in der grösstenteils Eigenproduktionen der Studierenden und Gäste des Studios zur Aufführung kommen. In regelmässigen Abständen werden national und international renommierte Komponisten, Musiker, Künstler, Entwickler, Theoretiker und Praktiker eingeladen, um ihre Arbeit in Form von Workshops und/oder Konzerten zu präsentieren. Die Studierenden erhalten auf diese Weise wichtige Einblicke in die reale Arbeitswelt und profitieren von den Erfahrungen, dem Wissen und den Kontakten zu den geladenen Gäste.

Volontariat

Im Verlauf des Hauptstudiums wird ein Studienaufenthalt von max. zwei Semestern Länge in einem dem gewählten Spezialgebiet entsprechenden international anerkannten Institut für Elektronische Musik oder in einem Studio empfohlen. Der Hauptfachlehrer entscheidet über Umfang der Anrechnung des Studienaufenthaltes an das Hauptstudium.

Hausdienst

Alle Studierenden können verpflichtet werden, ihrem Ausbildungsstand entsprechend, die Wartung der Studioräumlichkeiten, der Geräte und des Materials zu übernehmen. Die Studierenden können ferner verpflichtet werden als Interpreten und als Assistenten für Installationen und Aufnahmen bei Veranstaltungen der Hochschule für Musik, der Schola Cantorum und des Elektronischen Studios mitzuwirken.

Arbeitszeit

Jeder Studierende hat Anspruch auf eine angemessene Arbeitszeit im Studio.

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Informationen zu Studium und Aufnahmeprüfung Audiodesign

Weitere Informationen zu Studium und Aufnahmeprüfung Audiodesign:

Studium:
– Studienziel
– Zielgruppe
– Berufsbild
– Modulplan
– Zulassung

Aufnahmeverfahren:
– Aufnahmeprüfung (Anmeldung/Hauptfachprüfung/Theorie/Klavierspiel)
Zu den Aufgaben des Gehörtests gibt es ein Computerübeprogramm.
Es kann für PC und Macintosh hier heruntergeladen werden.
– Aufnahmeprüfungstermine

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